Am Abend des 10. April 2010 fand eine spontane Demo gegen ein von NPD- und HDJ-Strukturen organisiertes Treffen mit Konzert in Ludwigshafen statt. 30-40 AntifaschistInnen zogen lautstark durch die Fußgängerzone von Rathauscenter bis Berliner Platz. Dabei wurden Flugblätter verteilt, die auf das Nazitreffen im Stadtteil Gartenstadt hinwiesen.Laut einer Pressemitteilung der AIHD wurde der “Südwestdeutsche Kulturtag” von der NPD und der verbotenen HDJ organisiert.
Nach Informationen der Presse nahmen mehr als 80 Nazis ab 15 Uhr an der Veranstaltung teil, die konspirativ organisiert wurde. Am Abend soll der Liedermacher Frank Rennicke auftreten. Die anwesende Polizei sah keinen Handlungsbedarf und beobachtete die Veranstaltung ohne einzuschreiten.
Antifaschistische Strukturen aus der Region mobilisierten spontan zu einer kleinen Demonstration gegen das Nazi-Treffen. Gegen 19 Uhr trafen sich die AktivistInnen am Rathauscenter, verteilten Flugblätter und zogen mit Transparenten durch die Fußgängerzone. Dabei wurden Parolen gerufen, es gab spontane Solidaritätsbekundungen von PassantInnen, die sich ebenfalls über das Nazi-Treffen verärgert zeigten. Ein zufällig anwesender Nazi, der die Demo etwas genauer beobachten wollte, wurde höflich des Platzes verwiesen. Anonsten verlief die Demo ohne Zwischenfälle, die Polizei rückte erst an, als die AntifaschistInnen auf der Abreise waren.
Von einer direkten Konfrontation im Stadtteil Gartenstadt wurde abgesehen, einerseits aufgrund der Zahlenverhältnisse, andererseits, weil die Gartenstadt sehr schlecht zu erreichen war und sich im öffentlichen Raum kaum Personen fänden, die man mit einer Demo informieren kann.
Der heutige Tag hat gezeigt, dass antifaschistischer Widerstand in Ludwigshafen dringend nötig ist. Stadtverwaltung und Polizei haben wieder einmal zugesehen und sind untätig geblieben. In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Aktivitäten der rechten Szene: Infostände von NPD und Republikanern, Mahnwachen und Demonstrationen, Drohungen, Provakationen und Gewalt gegen ihnen missliebige Personen und Organisationen.
Wir machen weiter und werden dem nationalsozialistischen Treiben in Ludwigshafen nicht tatenlos zusehen! Organisiert euch in Antifa-Gruppen! Werdet aktiv und kämpft gegen den braunen Sumpf in Ludwigshafen und eine Stadtverwaltung, die lieber wegschaut als zu handeln!
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